2025-10-06 Frage des Tages Basels Zukunft-2

Wie stellst du dir Basel in der Zukunft vor?

Wie wird sich Basel in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickeln? Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft, die Politik und nicht zuletzt die Menschen, die in der Stadt leben. Sei es aufgrund der Klimakrise, des technologischen Fortschritts, des demografischen Wandels oder aufgrund anderer Ereignisse.

Im Rahmen des Interfinity-Festivals findet die interaktive Ausstellung «After the Deluge» von Michael Schindhelm statt. Darin dreht sich alles um die Frage: «Stell dir vor, es kommt eine grosse Flut – und danach entsteht eine neue Welt.» Ein zentrales Element ist ein Raum, in den Besucher*innen eigene Pflanzen und Gegenstände mitbringen können, die für sie in einer postapokalyptischen Welt wertvoll wären. Die Ausstellung setzt sich kritisch mit heutigen Ansätzen zur Stadtökologie und dem Umgang mit der Natur auseinander und zeigt alternative Perspektiven für das urbane Leben der Zukunft auf. Wir möchten in Kooperation mit Interfinity von dir wissen, wie dein Traum von einer neuen Welt nach der grossen Flut aussieht. Die Antworten der Bajour-Leser*innen werden im Rahmen der Ausstellung gezeigt und sind somit ein Teil der Schau, die vom 14. Oktober bis zum 4. November im Kreislaufgebäude auf dem Franck-Areal läuft. 

308 Stimmen
David Rutschmann
David Rutschmann
Moderation
Top antworten
Valerie Wendenburg
Redaktorin

Solidarität und Zusammenhalt

Die Menschen, die die grosse Flut überlebt haben, sind dankbar und besinnen sich auf ihr gemeinsames Schicksal. Nationalität, Hautfarbe, ethnische Herkunft und Religion spielen keine Rolle, es gibt Solidarität und Zusammenhalt statt Diskriminierung und Ausgrenzung. Nur gemeinsam ist es möglich, neues Leben in Basel zu schaffen.

Benjamin von Wyl
02. Oktober 2025 um 08:04

Nach jedem Regen glitzert das Moos

Aus Konstantinopel ist Istanbul geworden. Es gibt Gesellschaften, die betonen ihre Brüche. Basel nicht. Basel erinnert sich, nimmt die Katastrophe in seine Erzählung auf. 

Es dauerte Monate, bis die Geflohenen zurückkamen. Sie kennen schon die graue Grenze auf den Fassaden von Kleinbasel und der Innenstadt, so hoch ging die Schlacke, keine Stadtreinigung hat sie geputzt. Im Internet fanden die Bilder Verbreitung. Die Herrschaften vom Spalenberg, dem Münsterhügel, ja auch vom Bruderholz haben sie gefilmt, bei ihren Streifzügen. Viele sind eingedrungen in fremde Wohnungen, ohne Gier etwas zu plündern, vom aufgeweichten, verdreckten Gut. Eher ging es ihnen um Grenzüberschreitung als Erlebnis.  

Als schon wieder das 11er- und das 17er-Tram fährt, bringen Menschen Pickel und hauen in den Fussgängerzonen den Asphalt auf. Am Marktplatz streuen Schulklassen Eicheln in die Risse. Gedenken und Mahnung gleichermassen sein. Die Wassermassen hätten versickern können, sobald sie auf Land treffen.  

Nach jedem Regen glitzert das Moos. Das freigelegte Grün hat schnell auch das Standortmarketing entdeckt. Die Stadt, die gelernt hat. Grüne Lunge. Stadtlandwirtschaft. Basler Eichelbrot wird gebacken, gelobt, gekauft. Fahrradüberwege entziehen den Stadtverkehr dem Boden. Das System aus schmalen Strecken wirken für Aussenstehende wie ein Gewirr, aber bieten auch willkommenen Schatten in der Hitze. Eine waghalsige Strecke führt von der Pfalz dem Rhein entlang über das Dach des Trois Rois bis zum Petersplatz. Das Einbeziehen von Gebäuden in die Verkehrsführung erfordert statische Innovationen, aber gibt den Basler:innen den Boden, so viel Platz, so viel Sicherheit. Ihnen gehört der Boden nun wirklich - ob sie ihn besitzen oder nicht. 

Die Eichen wachsen mit den Kindern, über die Jahre reissen sie den Boden weiter auf. Aus dem Gedenken an die Opfer entsteht über die Jahre ein Geschehen, das sich eigentlich auf den Totentanz bezieht, aber in den Fasnachtskalender eingeht. Erdbeben, Feuer, Wasser – nun alles erlebt über die Jahrhunderte. Es bleibt noch die Luft, die man sorgenlos atmen kann. Damit hätte niemand gerechnet in der Industriestadt, in der hochrheinischen Tiefebene, wo beste Smog-Bedingungen herrschen. 

Am Rhein knien. Mit einem mulmigen Gefühl, mulmiger als in den 1990er-Jahren. Bappe Rhy ist nicht zu trauen. Hat sich genug geändert? 

Praktikum Bewerbung Mikrofon
Wir suchen Dich!

Lust, deine Skills in Content Creation, Social Media & Sales auszubauen? Dann bewirb dich als Praktikant*in Social Media / Sales bei Bajour. Start: November.

Jetzt bewerben!

Regierungs-Ersatzwahl Baselland

Titel

Ina Bullwinkel,Valerie Zaslawski am 25. September 2025

«Ich bin ich, und man weiss, wofür ich einstehe»

Die SVP-Regierungsratskandidatin will weder Polteri noch rechte Hardlinerin sein. Caroline Mall betont im Interview, dass sie sich selbst und ausschliesslich sich selbst ist. Direkt, light gendernd und (amigs) auf den Punkt. Eine Revolution in der Bildungsdirektion plant sie derweil nicht.

Weiterlesen
Markus Eigenmann, FDP-Regierungskandidat in Baselland, Interview vom 16.09.2025

Ina Bullwinkel,David Rutschmann am 19. September 2025

Bildung? – «Wir brauchen nicht mehr Investitionen»

Die FDP muss im Baselbiet um den Sitzerhalt in der Regierung zittern. Der Arlesheimer Markus Eigenmann soll's richten. Im Interview erklärt er, warum es mit ihm keine Revolution in der Bildungsdirektion geben wird und warum er den Schulen mehr Autonomie geben will.

Weiterlesen
Sabine Bucher GLP Baselland Regierungsrat Interview

Ina Bullwinkel,David Rutschmann am 12. September 2025

«Ich bin die linkeste Kandidatin in diesem Wahlkampf»

Sabine Bucher (GLP) hat es auf den frei werdenden Platz in der Baselbieter Regierung abgesehen. Im Interview gibt sie zu, dass Bildung nicht ihr Fachgebiet ist und erklärt, warum sie Eltern von einer Berufslehre überzeugen will.

Weiterlesen
Regierungsgebäude-(Freihof)-Liestal-01

Ernst Field,Valerie Wendenburg am 04. August 2025

«Unterstützung der GLP ist absolut unverständlich»

Die Baselbieter SP-Spitze will auf eine eigene Regierungsratskandidatur verzichten und dafür die GLP-Landrätin Sabine Bucher unterstützen. Die Juso Baselland stellt sich klar gegen den Entscheid ihrer Mutterpartei.

Weiterlesen
2025-06-24 Frage des Tages Wohnschutz Klimaschutz-2

David Rutschmann am 22. Juli 2025

Bewerber*innen, so weit das Auge reicht

Monica Gschwind tritt zurück und bringt Wirbel in die Baselbieter Politiklandschaft. In der FDP wollen sie einige beerben – und die anderen Parteien bringen sich in Stellung. Diese Namen musst du kennen.

Weiterlesen
Sarah Wyss Europa

Ina Bullwinkel am 28. September 2025

«Es geht nicht nur um die Wirtschaft, sondern vor allem um die Menschen»

SP-Nationalrätin Sarah Wyss ist erleichtert, dass die pro-europäische Initiative «Zämme in Europa» in Basel-Stadt deutlich angenommen wurde. Aus ihrer Sicht stellt die kantonale Abstimmung ein «Leuchtturm-Entscheid» für die restliche Schweiz dar.

Weiterlesen
Pascal Messerli Abstimmung

Ina Bullwinkel am 28. September 2025

«Mit einer grossen Kampagne hätten wir dieses Resultat nicht kippen können»

Dass Basel-Stadt die «Zämme-in-Europa»-Initiative deutlich annehmen würde, war für Pascal Messerli erwartbar. Der Präsident der SVP Basel-Stadt findet, das Resultat sei im Vergleich zu anderen Europa-Abstimmungen im Kanton passabel.

Weiterlesen
Gastkommentar Dan Wiener
Gastkommentar zum Kulturleitbild

Diversity – Wir müssen reden!

Von Dan Wiener,

Kulturunternehmer Dan Wiener stört sich, dass Diversity zum Modewort geworden ist. Auch das neue Kulturleitbild des Kantons setzt auf das schwammige Handlungsfeld «Zugänglichkeit und Inklusion». Wiener wünscht sich mehr gelebte Vielfalt und weniger vorgeschobene Labels.

Kulturunternehmer Dan Wiener stört sich, dass Diversity zum Modewort geworden ist. Auch das neue Kulturleitbild des Kantons setzt auf das schwammige Handlungsfeld «Zugänglichkeit und Inklusion». Wiener wünscht sich mehr gelebte Vielfalt und weniger vorgeschobene Labels.

Urgese Kolumne-2
Caffè Urgese

Ist Basel fertig gebaut?

Von Luca Urgese,

Die linke Mehrheit der Bau- und Raumplanungskommission (BRK) will den Bau 52 auf dem Roche-Areal an der Grenzacherstrasse erhalten. Sie legt sich damit quer zu den Abrissplänen von Roche. Bajour-Kolumnist Luca Urgese fragt sich: Warum machen uns Abrissprojekte solche Mühe?

Die linke Mehrheit der Bau- und Raumplanungskommission (BRK) will den Bau 52 auf dem Roche-Areal an der Grenzacherstrasse erhalten. Sie legt sich damit quer zu den Abrissplänen von Roche. Bajour-Kolumnist Luca Urgese fragt sich: Warum machen uns Abrissprojekte solche Mühe?

CoDeck Hochbergerstrasse 158
CoDeck

Von der Beamtenburg zum Co-Living

Von David Rutschmann,

Aus einem alten Verwaltungsgebäude in Kleinhüningen hat der Kanton erfolgreich ein modernes Wohngebäude gezimmert. Hier verstecken sich Bäder in Einbauschränken und Musik-Proberäume im Keller.

Aus einem alten Verwaltungsgebäude in Kleinhüningen hat der Kanton erfolgreich ein modernes Wohngebäude gezimmert. Hier verstecken sich Bäder in Einbauschränken und Musik-Proberäume im Keller.

Best ofArchiv
Artikel
AutorInnen
Jahre
Unsere Highlights
Katja Christ-1 Kopie 2
21. August 2025
Beat Jans (SP-Bundesrat und Justizminister) fotografiert am Dienstag, 26. August 2025 in Bern. (hauptstadt.be / Simon Boschi)
29. August 2025
Parterre
23. August 2023
Tod im Waaghof Kowsika Porträt
27. März 2023
Wahlplakate fuer Florence Brenzikofer (Gruene), links, und Sarah Regez (SVP), rechts, haengen in Liestal, am Dienstag, 12. September 2023. Am 22. Oktober 2023 finden die Schweizer Parlamentswahlen statt. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
11. April 2024
Wem gehört Basel Gif
Parterre-Gruppe: Betreibungen in Millionenhöhe
von Ina Bullwinkel, Samuel Hufschmid, Valerie Zaslawski
Für die Zahlungsnot bei der Basler Gastro-Gruppe Parterre nennt CEO Peter Sterli einen scheinbar plausiblen Grund: Die Pandemie. Ein Betreibungsregisterauszug belegt: Probleme gab es schon vorher. Auch aktuell gibt es über 100 Betreibungen gegen die Gruppe, offen sind mehr als eine Million Franken.