Kultur für Kinder. Aber wo?

Basel, Stadt der Museen. Die Kulturstätten bieten unterschiedlichste Angebote – auch für Kinder. Eine (skizzenhafte) Tour durch die Kinderprogramme der Museen findest du hier.

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Bild des georgischen Malers Niko Pirosmani.

Museen üben eine Faszination aus. Der erste Besuch, die erste Ausstellung, das erste Mal an einem Kinderworkshop zeichnen, Papier schöpfen oder Brot backen – je nach Museum – bleibt Jahre in Erinnerung. In Basel gibt es dutzende Museen und mehrfach so viele Angebote, um Kindern die Ausstellungen unvergesslich zu machen. Ein Überblick.

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Kinder zeichnen im Kunstmuseum Basel.

1. Das Kunstmuseum 

Das Kunstmuseum Basel beherbergt die grösste öffentliche Kunstsammlung des Landes einerseits und andererseits viele Angebote, um auch den Kleinsten Kunst näherzubringen. Diesen Sonntag ist wieder Familientag, an dem sich das Museum in ein grosses Atelier verwandelt. Kinder können dann gratis ihre ihre künstlerischen Ideen umsetzen. Annelise Scheuren, Leitung der Stabstelle Bildung und Vermittlung, erzählt von ihren Formaten:

«Nebst dem Familientag, der jeden ersten Sonntag im November stattfindet, gibt es bei uns die Kinderworkshops, Ferienworkshops, Kindervernissagen, ein Offenes Atelier, das Format Macht Platz! mit kleinen Mitmachposten, Bewegungszonen und Kinderbibliotheken im Museum und den Mitmach Mittwoch für junge Erwachsene ab 14 Jahren.» Das seien alles Angebote, die wiederkehrend stattfinden. 

Neue, über kürzere Zeit durchgeführte Formate bietet das Kunstmuseum auch an: etwa (angelehnt an die aktuelle Ausstellung Matisse, Derain und ihre Freunde) können Kinder drei Mal das grosse Sonntagsatelier Matisse meets Montessori im Eventfoyer besuchen.

Das Kunstmuseum hat auch eine Kunstzeitung – Guck Kunst! – mit kleinen Handlungsanweisungen auf Karten entwickelt, für den selbstständigen Besuch in der Sammlung. «Damit können die Kinder die Sammlung auf spielerische Weise entdecken.»

Einen Flyer gibt’s hier.

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Das Tinguely-Museum.

2. Das Tinguely-Museum

Im Tinguely-Museum können Familien jeden letzten Samstag im Monat an einer öffentlichen Führung durch die Sammlung mitmachen. Die Führungen sind im Eintrittspreis des Tinguely-Museums inbegriffen – ebenso die Familiensonntage, die zu den grösseren Sonderausstellungen angeboten werden. 

Am Mittwochnachmittag findet der Kinderclub statt, wo Kindergruppen «den neusten Geschehnissen im Museum und den Geheimnissen der Kunst auf der Spur» sein können. Dort wird jeweils ein Werk im Museum angeschaut und im Atelier mit verschiedenen Materialien gebaut, gestaltet und geforscht.

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Bild aus der Niko Pirosmani-Ausstellung.

3. Die Fondation Beyeler

Im Beyeler konzipieren Kunstvermittlende die Angebote für Kinder. «Das sind ausgebildete Kunsthistoriker*innen oder Vermittler*innen von der Kunsthochschule», sagt Janine Schmutz, Leiterin des Kunstvermittlungsteams der Fondation. Die Fondation Beyeler bietet im Oktober verschiedene Programme für Kinder an: einen Erzählteppich alle zwei Wochen für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, einen Familientag mit Rundgang am 22. Oktober, Familienworkshops am Wochenende. 

Bei der aktuellen Ausstellung des gregorianischen Künstlers Niko Pirosmani können Kinder ein interaktives Mitmachheft oder einen Audioguide mitnehmen, wobei mehrere (Kinder)stimmen über die Bilder sprechen. «Der Blick auf Kunst kann sehr unterschiedlich sein», sagt Schmutz. «Wir wollen nicht nur eine Stimme erzählen lassen, wie man die Bilder anschauen kann, sondern verschiedene – wie Kunst eben wahrgenommen wird.»

Und wie gestalten die Kunstvermittler*innen die Programme? «Die Konzeption passiert vor allem inhouse.» Der Inhalt der Workshops wird von der Fondation vorbereitet, die Kunstvermittlerinnen passen diesen dann an. «Wir machen mehrere Konzepte für verschiedene Gruppen – eine Integrationsklasse hat andere Bedürfnisse als Studierende.» 

Seit Juni bietet die Fondation auch ein «Mobiles Atelier» im Park an – ein Wagen mit verschiedenen Schränken, wo Kinder Naturmaterialien, Zeichnungsmaterial und zwei Anleitungen finden und «auch jederzeit künstlerisch tätig sein können.» Das Atelier ist von x bis x Uhr geöffnet. 

Das Spielzeugweltenmuseum.
Das Spielzeugweltenmuseum.

4. Das Spielzeugweltenmuseum

Auch kleinere Museen haben Kinderangebote – oder sind gar vollständig auf Kinder ausgerichtet, wie das Spielzeugweltenmuseum beim Barfüsserplatz. Über 6000 Teddybären, alte Spielzeuge, Puppen und Sammlerstücke sind auf vier Stockwerken beherbergt.  Im Ticketpreis inbegriffen ist nicht nur die Ausstellung, sondern auch das interaktive Crime Game «Puppenmord im Museum» für Kinder (und interessierte Erwachsene). Das Spielzeugweltenmuseum hat auch ein kostenloses Bastelangebot am Wochenende – für Kinder in Begleitung von Erwachsenen – und Spielnachmittage, gratis für unter 16-jährige.

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Das Antikenmuseum Basel.

5. Das Antikenmuseum und das Cartoonmuseum

Workshops werden auch im Antikenmuseum angeboten, für Kinder aller Altersstufen, Schulklassen und Familien. Man erfährt zum Beispiel, wie Handwerker in der Antike Objekte herstellten. Und kann selbst verschiedene Techniken ausprobieren. «Die jungen Museumsbesucher modellieren aus Ton oder machen Gipsabgüsse», heisst es auf der Museums-Website. «Oder wir diskutieren gemeinsam über ein Thema – beispielsweise über das Leben nach dem Tod. Dabei versuchen wir herauszufinden, wie Menschen in der Antike darüber dachten und sprechen über unsere eigenen Vorstellungen.»

Kindergeburtstage lassen sich im Antikenmuseum auch feiern – genau wie im Cartoonmuseum. Dort werden auch zu jeder Ausstellung «Cartoonsonntage» angeboten, bei denen Familien Workshops besuchen können.

Die Papiermühle.
Die Papiermühle.

6. Das historische Museum und die Basler Papiermühle

An anderen Orten bekommen Kinder Vergünstigungen. Zum Beispiel im historischen Museum, wo Kinder unter 13 Jahren zur «Happy Hour» (der letzten Stunde Öffnungszeit) gratis ins Museum können.

 Oder in der Basler Papiermühle, wo Schulen Gratiseintritte bekommen. In der Papiermühle werden auch viele interaktive Stationen angeboten, für alle Besucher: Kinder – wie auch Erwachsene – können jeweils vor Ort selber Papier schöpfen, mit der Feder schreiben oder den eigenen Namen drucken.

Damit sind längst nicht alle Basler Museen beschrieben – immerhin gibt es in der Stadt fast 40. Für einen genauen Überblick lohnt sich auch immer ein Besuch auf der Seite «Museen Basel».

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